Olaf Müller (Hrsg.)
Wenn Hunde in Not geraten
30 Jahre SOS Hunde-Hilfe e.V. Berlin
Soll man Tieren helfen, in Zeiten, in denen es vielen Menschen schlecht geht? Die Antwort darauf findet sich beim heiligen Franz von Assisi. Sie lautet: »Ja, man soll, solange man den Menschen darüber nicht vergisst.« Denn an fast jedem Hundeschicksal hängt auch das Schicksal eines Menschen, das wir in unseren Bemühungen für die Tiere nicht außer Acht lassen.
Das ist das Leitmotiv der SOS Hunde-Hilfe e. V. Berlin. Der Verein wurde 1989 gegründet und ist somit einer der ältesten Tierschutzvereine der Stadt. Zum 30-jährigen Jubiläum ist ein Buch entstanden mit knapp siebzig Geschichten und Briefen, alle aus sehr subjektiven Perspektiven verfasst, aber mit einem großen Herzen und einem unerschütterlichen Mitgefühl für die Seele der Hunde.
Da ist z.B. Seppl, der zur SOS Hunde-Hilfe kam, weil er sein Herrchen verloren hatte. Zu allem Unglück litt er auch noch an Milben, die sich mehr und mehr ausbreiteten, bis er kaum mehr Fell hatte und bald am ganzen Körper wund war. Regelmäßig wurde er in der Pflegestelle mit einem Spezialmittel gebadet, er bekam eine strenge Diät verordnet und diverse Medikamente. Doch alle Maßnahmen halfen nichts. Als letzte Möglichkeit wurde ein Allergietest gemacht. Das war die Lösung: Seppl hatte eine starke Allergie gegen Rindfleisch, Reis, und die Fertignahrung vertrug er schon gar nicht. Also bekam er ab jetzt nur noch selbst gekochte Mahlzeiten mit viel Gemüse, und langsam besserte sich sein Zustand. Nach zwei Jahren konnte er endlich in seine richtige Familie vermittelt werden, wo er noch lange Zeit sehr glücklich lebte. Oder Tiffi, die ausgehungert, verwahrlost und mit einer tiefen Wunde am Körper aufgefunden wurde. Bereits nach vier Wochen in der Pflegestelle hatte sie sich erholt und konnte in ihr endgültiges Zuhause umziehen. Aber sie hatte noch eine Überraschung parat. Vier Wochen später wurde sie Mutter von fünf kleinen Babys. Die neue Familie hatte alle Hände voll zu tun, managte die Aufgabe jedoch mit Bravour, wobei sie natürlich stets von der SOS Hunde-Hilfe begleitet und unterstützt wurde. Auch Polly hatte Glück im Unglück. Ihr Herrchen musste ins Pflegeheim und konnte sie nicht mitnehmen. Doch es war kein Abschied für immer. Ein Mitarbeiter der SOS Hunde-Hilfe kümmerte sich um die Hündin und nahm sie schließlich ganz zu sich. Heute noch besucht er den alten Mann regelmaßig mit Polly und alle drei genießen diese Momente immer sehr.
Berichte aus der Arbeit des Vereins und den Pflegestellen bereichern die Geschichten. Und natürlich auch die Zeichnungen von Jost Pieper.
Ein ganz besonderes Hundebuch und zugleich ein Stück Berliner Zeitgeschichte
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30 Jahre SOS Hunde-Hilfe e.V. Berlin
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Das Buch gibt es nur noch direkt über die SOS Hunde-Hilfe e.V. Berlin und kann dort per E-Mail unter
berlin@soshundehilfe.de bestellt werden.